Verlobungsringe
Der Verlobungsring, wie er beispielsweise bei der Schmuckmanufaktur Grebe GmbH angeboten wird, ist ein Symbol, mit dem zwei Menschen sich versprechen, dass sie einander lieben und sich in Zukunft auch heiraten wollen. Heute ist das mit dem Ring besiegelte Verlöbnis eher ein symbolischer als ein rechtlich verbindlicher Akt. Verlobte haben mit dem Verlöbnis nicht das Recht, eine Eheschließung zu verlangen oder gar einzuklagen. Ganz anders sah das in der Antike und später auch im Mittelalter aus. Da war der Verlobungsring ein wichtiges Zeichen der Treue und Beständigkeit einer Verbindung und eine Verlobung konnte nicht folgenlos aufgehoben werden.
Erfunden hat den Verlobungsring höchstwahrscheinlich Papst Stefan I, der im 3.Jahrhundert nach Christus lebte und später heiliggesprochen wurde. Dieser Papst war ein großer Verfechter der Idee der lebenslangen Liebe und der Unauflöslichkeit der Verbindung Liebender. Ein Ring aus Eisen sollte die zukünftige Ehefrau daran erinnern, was sie dem zukünftigen Ehemann versprochen hatte. Im Mittelalter hatte der Verlobungsring noch eine weitere Bedeutung. Der Mann übergab ihn seiner Verlobten zu dem Zeitpunkt, an dem er von der Familie der Braut die Mitgift erhalten hatte. Gerade bei adligen Familien und im reichen Bürgertum, bei denen Eheschließungen eher aus politischen und wirtschaftlichen Gründen als aus Liebe geschlossen wurden, erhielten viele Bräute ihre Verlobungsringe durch Boten und Gesandte, ohne dass sich Braut und Bräutigam auch nur kannten. Für viele Verlobte war der Verlobungsring deshalb eher eine Art Fessel als Schmuckstück.
Ab Anfang des 20.Jahrhunderts begannen auch zunehmend die männlichen Partner damit, einen Verlobungsring zu tragen, der bisher nur den Frauen vorbehalten war. Außerdem kam in der Mitte des 19.Jahrhunderts der Diamantring als Verlobungsring in Mode als ein großer französischer Diamantenhändler damit warb, dass ein Diamant das Symbol für Unendlichkeit sei. Heute sind die Verlobungsringe meistens aus Gold, aus Platin oder Silber, aber zunehmend auch Edelstahl, Titan, oder Palladium. Ob überhaupt Verlobungsringe gekauft werden, aus welchem Material sie sein sollen und ob sie später als Ehering getragen werden, ist reine Geschmackssache.
Die Frage, auf welchem Finger der Verlobungsring getragen wird, ist ebenfalls nicht verbindlich zu beantworten. Früher trug man ihn am linken Ringfinger, weil der eine besondere Verbindung zum Herzen haben sollte. In Deutschland, Österreich, Russland und Polen trägt man ihn immer noch dort, in anderen europäischen Staaten z.B. Frankreich, Italien, der Schweiz, Luxemburg und der Türkei rechts, weil dort der Ehering links getragen wird. Viele deutsche Brautpaare tragen den Verlobungsring nach der Hochzeit als Ehering, manchmal werden, besonders von den Ehefrauen, beide Ringe getragen. Dann ist es schön, wenn Verlobungsring und Ehering aufeinander abgestimmt werden und zum Beispiel der Verlobungsring als Vorsteckring getragen werden kann.